Beschreibung:
Über die großzügige Schenkung eines privaten Sammlers gelangte im April 2024 ein größeres Konvolut von Werken des Malers Edvard Frank in den Besitz des Forschungszentrums für Künstlernachlässe. Es handelt sich um 200 Aquarelle, 150 Zeichnungen, ein Skizzenbuch, neun Skizzenhefte, diverse Arbeitsutensilien und dokumentarische Unterlagen aus dem Nachlass des Künstlers, den die mit ihm befreundete Fotografin Renate Braun bis zu ihrem Tod betreute.
Edvard Frank (1909–1972), der nach dem Studium in Trier, Köln und Berlin und seinem Einsatz im 2. Weltkrieg in Berlin und später im Saarland lebte, wurde mit mehreren Kunstpreisen, darunter dem Albert-Weisgerber-Preis für bildende Kunst der Stadt St. Ingbert, geehrt. Im Kontext des saarländischen Kunstschaffens vertritt Frank eine unverwechselbare, eigenständige Position.
Franks erotisch aufgeladene Darstellungen sind eindringlich und sensibel zugleich. Die vornehmlich auf Konturen basierenden Zeichnungen überzeugen mit einer spontanen und souveränen Strichführung. Zahlreiche Reisen nach Italien, Griechenland oder in die Türkei, während denen er der Antike und der Leuchtkraft der Farben auf die Spur kam, inspirierten den Künstler zu seinen elysischen Landschaftsaquarellen. Fragmente altertümlicher Skulpturen und Architekturen spielen darin ebenso eine Rolle wie Aktfiguren und abstrakte Flächenmuster. Die transparenten Farbinseln verdichten sich zu mosaikartigen, ornamentalen Gesamtkompositionen.
Die Inventarisierung und digitale Erfassung der Werke sind derzeit in Bearbeitung.