Beschreibung:
Im Frühjahr 2024 übergab Sibylle Deckert-Spiess einen relevanten Teil des künstlerischen Nachlasses ihres 1997 verstorbenen Vaters, des Malers und Objektkünstlers Willi Spiess als Schenkung an das Forschungszentrum für Künstlernachlässe am Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis.
Bei dem Konvolut handelt es sich um 163 Malereien auf Papier aus den späten 1950er und 1960er Jahren, die größtenteils als Gouachen ausgeführt sind. Sie repräsentieren eine bedeutende Schaffensphase, in der sich der Künstler von seinen an stilistischen Konventionen orientierten Anfängen der Akademiezeit löst und eine im regionalen Kunstschaffen bis dato unbekannte gestische Freiheit und expressive Dynamik erreicht. Impulse zu dieser neuen Gestaltungstendenz erhielt Spiess zwischen 1958 und 1963 während seiner Aufenthalte in Paris. Die aus den Eindrücken dieser Zeit resultierenden Bilder sind Beispiele eines informellen Umgangs mit malerischen Strukturen ohne realitätsgebundenen Abbildungsanspruch. Sie bekunden Experimentierfreude und eine bemerkenswerte künstlerische Unabhängigkeit.
Die Inventarisierung und digitale Erfassung der Werke sind derzeit in Bearbeitung.